Kostbares KUUSK

Stetig wachsende gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawandel, der hohe Biodiversitätsverlust, die soziale Segregation sowie die Entfremdung des Menschen von der Natur sind präsent wie nie zuvor. Vor allem im stark besiedelten Raum mit weitreichenden Flächenversiegelungen werden die zahlreichen negativen Effekte wie das Auftreten von urbanen Hitzeinseln, Überschwemmungen und der Druck auf das ökologische Gleichgewicht immer sichtbarer. Öffentliche Grünflächen, die optisch ansprechender aber meist ökologisch minderwertiger Bepflanzung bestellt sind und die steigende Nachfrage nach Produkten aus lokalem Anbau, zeigen die Wichtigkeit von naturbasierten Lösungen in der Stadtentwicklung und für deren Sensibilisierung in der Bevölkerung auf.

Projektziel

Das Projekt „Kostbares KUUSK“ hat das Ziel, die stark besiedelten Räume in der Region naturnaher und abwechslungsreicher zu gestalten, um den Lebenswert für Mensch und Tier zu steigern. Die Ressource Fläche soll durch das Projekt für eine multimodale Nutzung bereitstehen indem neue Erholungs- und Lebensräume entstehen. Das Bewusstsein für Nahrungssouveränität, für intakte Lebensräume, für gesellschaftliche Partizipation und (Eigen)Verantwortung bei der Entwicklung der Region soll gestärkt werden. 

Das Projekt kann grundlegend als Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahme betrachtet werden. Workshops sollen in jeder Phase der Projektdurchführung, die Wissensgrundlage für interessierte Partizipierende bilden. Durch die insektenfreundliche Bepflanzung von versiegelten Flächen wie Verkehrsinseln, das Aufstellen von (Hoch)Beeten für den Anbau von Nutzpflanzen (Obst/Gemüse) oder das Anlegen von Gemeinschaftsgärten, die von der interessierten Bevölkerung bestellt werden können, soll dem Biodiversitätsverlust entgegengewirkt werden. Die vermehrte Setzung von ökologisch hochwertigen, an unsere geographische Breite angepassten, standortgerechten Pflanzen soll sich positiv auf das (urbane) Mikroklima auswirken.

Mit dem Projekt „Kostbare Region KUUSK“ soll neben der ökologischen Komponente auch die soziale Gesellschaft in der Stadt und Region durch die Förderung des Gefühls der Zugehörigkeit profitieren. Die Entwicklung einer höheren Achtsamkeit für meine Straße, meine Stadt und meine Region ist das Ziel. Viele kostbare Plätze wie Schulwege, Rundwege, Kräuter- und Gemüsebeete und eine regionsweite Karte, die diese zeigt sollen entstehen. Außerdem sollen Bürgerbeteiligungsprozesse in Form von Events und Veranstaltungen, wie gemeinsame Bepflanzaktionen, das Anlegen von Beeten oder das Bauen und in Betrieb nehmen von Hochbeeten etc. die Grundpfeiler der Projektdurchführung bilden.

Durch ein gestärktes Bewusstsein für Lebensmittel und Lebensräume im öffentlichen Raum wird auch das Interesse für essbar-bepflanzten Balkone und Gärten gefördert. Kostbare Regionen als naturbasierte Lösungen sind Bestandteil der lokalen Strategie für eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung gemäß des SDGs 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden, außerdem der SDGs 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und 15 (Leben an Land) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. 

Langfristig soll das Projekt durch Beteiligungsprozesse verschiedenster Organisationen (Vereine, Schulen …) und Privatpersonen getragen werden.

Info-Box

Projektträger: Stadtgemeinde Kufstein
Projektlaufzeit: 01.08.2021 – 30.09.2024
Fördersumme: € 36.800,00
Förderprogramm & – quote: LEADER | 70 %