Das Land Tirol hat sich zum Ziel gesetzt bis 2040 keine fossilen Energieträger mehr als Heizmittel zu verwenden und zukünftig zu genehmigen. Als Alternative Wärmeerzeugungssysteme haben sich das Fernheizwerk, Pelletsheizungen und Wärmepumpen im Projekt E-KUUSK herauskristallisiert.
Durch den vermehrten Einsatz von individuellen Grundwasser-Wärmepumpen auf engem Raum kann ein hoher Nutzungsdruck entstehen, weshalb für zukünftige Nutzungen vor allem auch gemeinschaftliche Anlagen statt Einzelbrunnen betrachtet werden müssen. Eine gemeinschaftliche Nutzung bietet einige Vorteile. Zudem kann der Betrieb als Gemeinde darüber hinaus betriebswirtschaftliche Vorteile bieten, da bessere Förderungen lukriert werden können und der Zugang zu Leitungen für den Wärmetransport einfacher ist.
Die Gemeinde Langkampfen sieht es als Aufgabe den Bewohner:innen durch kommunal betriebene (Klein-) Kraftwerke den Um- und Einstieg zu erleichtern und möchte zukünftig als Wärmeanbieter agieren.
Projektziel
Das Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung einer Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Aufbau von kommunal betriebenen Nahwärmenetzen durch Wärmepumpen. Es wird der Frage nachgegangen, ob gemeinschaftlich genutzte Anlagen wirtschaftlich rentabler sind, als Einzellösungen bzw. ab welcher Größenordnung es Sinn macht diese von einer Kommune zu betreiben. Bei den bestehenden Gebäuden soll die Frage geklärt werden, ob und wie eine Anzahl von ungefähr zehn Altbauten mit Mikronetzen versorgt werden kann. Zusätzlich soll geprüft werden ob es günstiger ist den Umstieg pro Gebäude mit einer Förderung zu unterstützen. Dafür sollen Kennzahlen herausgearbeitet werden, ab welcher Größenordnung der Aufbau rentabel ist und welche laufenden Kosten in den kommenden Jahren entstehen.
Die Gemeinde Langkampfen dient als Pilotgemeinde, da die Fragestellung der alternativen Wärmeerzeugung auch andere Gemeinden in der Region betrifft. In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Ergebnisse anschließend interessierten Gemeinden in der Region KUUSK präsentiert und in Form von Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt.
Für die Durchführung der Studie in der Pilotgemeinde wurden die beiden Planungsbüros Kreuzer Energy und Ingenieurbüro Ruetz beauftragt folgende vier Szenarien in einer Detailerhebung zu betrachten:
1. Umrüstung von bestehenden Gebäuden mit Öl-/Gas-Heizung auf ein Mikronetz
2. Neubaugebiete mit einer Mischung aus Einfamilienhäusern und Wohnanlagen
3. Umrüstung von bestehenden Gebäuden mit jeweils eigenen Wärmepumpen
4. Umrüstung von bestehenden Gebäuden mit eigener Wärmepumpe und zentralem BrunnenUmrüstung
Zudem sollen die Fragen über die Höhe der Kosten und Investitionen für die Gemeinden beantwortet werden und darüber hinaus wie die Kosten auf das Individuum ausgelegt werden sollen. Das Vorhaben soll dabei von zwei verschiedenen Perspektivenbetrachtet werden, aus dem Fokus der Abnehmerseite und aus dem Fokus der Produktionsseite.
Projektpartner:
Energie Tirol
Südtirolerplatz 4
6020 Innsbruck
BH Kufstein, Wasserbau
Baumgartnerstraße 9
6330 Kufstein
Fördersumme: 13.000 Euro
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